„Moderne schwarze Riesenschnauzer – Trendwende zum Typverlust?“

[CaliforniaBlümchen]

Ich denke, es wird nie wieder "einen" RS geben. Es gibt de facto 2 oder sogar 3 Typen (wenn man den extremen amerikanischen mitzählt) das wird sich nicht ändern. Man kann die einmal ausgequetschte Zahnpasta nicht wieder in die Tube zurücktun.

Einen uniformen RS zu schaffen, fordert Kompromisse, die weder Leistungsleute noch Aussteller zu machen gewillt sind — und zu recht.

Jede Gebrauchshundrasse hat diese Dichotomie — oder wird sie früher oder später bekommen. Rassestandardform ist meist willkürlich, aber Funktion sucht sich einen eigenen Weg der Form. Es ist kein Zufall, daß Leistungshunde generell athletischer und weniger substanzvoll sind. Diese drahtige Form hat sich in Ausdauer und Sport bewährt. Die "athletische" Form des RS wurde nicht ins Leben gerufen, weil Leistungsleute gerne einen Hund hätten, der anders aussieht und häufig in Ausstellungen kein V laufen kann.

Man hat hauptsächlich nach Funktion selektiert — und siehe da, ein athletischer Typ entstand. Und das wird noch weiter so gehen, wenn unsere VPG Riesen nicht mehr alleine rumbrödeln, wie früher mal, sondern sich im Sport gegen andere schnelle und athletische Rassen messen wollen.

Bei der Schäferhundzucht hat sich diese Willkür in der Form ins Absurde gesteigert. Man wollte einen Traber bauen und hat damit Fließheck und Überwinkelung und Masse geschaffen? Wie bitte? Wer denkt sich solche Standards aus??? Was gibt es an der Winkelung des Wolfes, des besten und ausdauerndsten aller caniden Traber, noch zu "verbessern?"

Funktion muß Form diktieren, nicht andersrum. Deswegen werden die meisten Hunde aus der LZ nicht schaugemäß "schön," und die meisten "Schönheits"hunde weniger leistungsfähig sein. Trotz aller Nostalgie und Wunschdenken wird sich das nie ändern.

Vera